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Keine böse Absicht: Apple verteidigt die Teilekopplung im iPhone

iPhone X Prozessor thumb | iFixIt

Apple weist Kritik an seiner Praxis der Kopplung von Bauteilen zurück. Diese diene einzig der Sicherheit und Integrität der eigenen Produkte. Reparatur betriebe und die Politik kritisieren dieses Vorgehen jedoch und in mehreren Ländern und Regionen wurden bereits gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, die diese Praxis verbieten.

Apple verteidigt seine Praxis der Teilekopplung bei iPhones und iPads. Damit ist gemeint, dass bei Komponenten nur Original-Ersatzteile von Apple in dem reparierten Gerät klaglos funktionieren.

Sofern Bauteile von anderen Herstellern zum Einsatz kommen, zeigt iOS Warnmeldungen in verschiedenen Bereichen der Oberfläche an. Das diene der Sicherheit des Nutzers, hat Apple hier stets argumentiert.

Apple: Teilekopplung ist keine Böse Absicht

Diesen Ansatz griff nun auch John Ternus erneut auf. Im Gespräch mit TechCrunch betonte der Hardwarechef von Apple, die Kopplung von Komponenten mit dem iPhone sei keine böswillige Absicht. Auf diese Weise erhalte der Anwender das beste Nutzererlebnis.

Platine des iPhone Xs mit A12 Bionic - iFixit

Platine des iPhone Xs mit A12 Bionic – iFixit

Inzwischen können Nutzer bereits Komponenten anderer Hersteller verwenden, etwa Displays oder Akkus, dann zeigt iOS aber die erwähnten Warnmeldungen. Bei Biometrie-Bauteilen etwa für Touch ID und Face ID können nach wie vor nur Original-Ersatzteile von Apple verwendet werden.

Reparierbarkeit nicht oberstes Ziel

In dem Interview kam Ternus auf die Reparierbarkeit von Produkten zu sprechen und offenbarte hier eine interessante Position Apples: Reparierbarkeit sei nicht unbedingt das oberste Ziel für Apple, so der Manager, die Langlebigkeit von Produkten sei es.

Dies ist eine deutliche Anspielung auf politische Bestrebungen in vielen Ländern, darunter der USA, Frankreich, sowie der EU. Überall dort schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Reparierbarkeit nicht künstlich erschwert werden darf, eben mit Verweis auf die nachhaltige Nutzung von Hardware. Apple hat wohl auch vor diesem Hintergrund kürzlich angekündigt, Reparaturen noch etwas flexibler zu handhaben.

Wer hat Recht?

Die Einschränkung der Verwendung bestimmter Komponenten mag in Teilen nachvollziehbar sein, so würde man sich kaum wohl fühlen, wenn Face ID oder Touch ID mit Hardware von Dritten liefe. Auch beim Akku ist die Nutzung von Drittprodukten eventuell nicht jedermanns Sache, andere Komponenten etwa wie die Kameralinsen und das Display bieten sich geradezu für die Nutzung alternativer, oft auch günstigerer Hardware an, etwa wenn Nutzer ein älteres iPhone einer weiteren Verwendung als Zweithandy oder Internetradio-Zuspieler zuführen möchten. Dann ist keine optimale Leistung mehr nötig und es ist nachteilig, wenn nur die teuren Komponenten von Apple anstandslos laufen.

Die Unterscheidung der Zielsetzungen Reparierbarkeit und Langlebigkeit bedarf der genaueren Betrachtung: Häufig sind beide Ziele im Ergebnis recht deckungsgleich. Eine Vielzahl an Produkten wird erst dadurch langlebig, dass sie auch gut und günstig reparierbar sind, denn nur das ist die Voraussetzung, dass Kunden sie auch reparieren, statt sie zu entsorgen.

Eine Unterscheidung zwischen Haltbarkeit und Reparierbarkeit ist erst bei einer überwältigenden Produktqualität statthaft, ob Apple diese immer erreicht, steht dahin.

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Roman van Genabith
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3 Kommentare zu dem Artikel "Keine böse Absicht: Apple verteidigt die Teilekopplung im iPhone"

  1. Flitze64 13. April 2024 um 00:25 Uhr ·
    Ich hatte mir eine Drittanbieter Batterie in mein iPhone 11 einbauen lassen. Mit der permanenten Fehlermeldung hätte ich noch leben können. Allerdings war es mir auch nicht mehr möglich Updates aufzuspielen. Nach „Prüfung des Updates“ wurde dieses mit der Meldung „Update nicht möglich, bitte versuchen sie es später wieder“ abgebrochen. Dies war kein einmaliges Ereignis. 17.4 als auch 17.4.1 liesen sich nicht installieren. Auch das installieren von Beta Versionen war nicht möglich. Nach dem erneuten Accutausch mit einem Original Apple Teil läuft alles wieder normal.
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  2. derProfessor84 13. April 2024 um 14:04 Uhr ·
    Ich sehe das sehr kritisch, zb. mein iPhone hat einen Defekt und ich wollte es verkaufen, lasse mir dann das billigste Ersatzteil einbauen, verkaufe es und der Käufer hat dann den Nachteil wenn es nach 2-3 Monaten kaputt geht, man konnte sich immer darauf verlassen, wegen dem Originalteilzwang oder der Kopplung das man ein einwandfreies gebrauchtes iPhone kaufen konnte.
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  3. derProfessor84 13. April 2024 um 14:05 Uhr ·
    Jetzt werden einige Argumentieren, ja ich habe aber das Geld nicht für eine teure Reparatur! Das ist wie bei Autos, dann kauft man sich keine Teuren!
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